Samstag, 19. Oktober 2013

Öffentlicher Raum für ökonomische Interessen oder für Alle?

Es ist in Wien leider immer öfter zu beobachten, dass sich ökonomische gegen menschliche Bedürfnisse durchsetzen, wenn es um den öffentlichen Raum geht. Die Menschen (Wohnungslose, Drogenkranke, Bettler_innen, Sexarbeiter_innen, ...) verschwinden ja nicht, sondern werden von Orten verdrängt, an denen Geschäfte gemacht werden sollen, um an anderen Orten wieder aufzutauchen - verteilt in ganz Wien und im Park um die Ecke. Dabei ist gerade der zentrale städtische öffentliche Raum, der von allen genutzt, der weniger wohnortnah ist, der ein Verkehrsknotenpunkt ist und von der Allgemeinheit bezahlt wird, der Raum, der häufig besonders geeignet für marginalisierte Menschen ist. Er bietet Schutz, und ist ja konzipiert, um von den unterschiedlichsten Menschen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen genutzt werden kann. Hier bildet sich die Vielfalt und Widersprüchlichkeit einer wachsenden und "globalen" Stadt ab. Er wird nicht von der Allgemeinheit bezahlt, damit Private ökonomische Gewinne erzielen können.
Erstaunlich dabei ist, dass sich die politischen Kräfte dabei nicht gegen die ökonomischen durchsetzen können, v.a. weil die Rechnung der Verdrängung ja nicht nur die Allgemeinheit zahlen muss, sondern auch die Politik. Die Armut wird durch die Vertreibung ja nicht versteckt (außer vielleicht vor Touristen), sondern nur überallhin verteilt.
Glücklicherweise gibt es aber auch politische Kräfte, die explizit darauf verweisen, dass der öffentliche Raum besonders denen erhalten bleiben muss, die besonders auf ihn angewiesen sind, die sonste wenig Raum haben - darauf verweist Leitbild für den öffentlichen Raum
( http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/strategien/freiraum-stadtraum-wien.html ), oder die Studie "Planen - aber sicher!
( http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/b008269.html ), das Mission Statement und Glossar für Soziale Arbeit
( http://www.sozialraum.de/soziale-arbeit-im-oeffentlichen-raum-glossar.php ). Das aber hat nur Wirksamkeit, wenn immer wieder neu darauf hingewisen wird, wie kurzsichtig eine Verdrängungspolitik ist. Daher danke für diese fb-Gruppe:
https://www.facebook.com/wienerstadtpark?hc_location=stream
Christoph Stoik

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