Mittwoch, 9. Dezember 2015

soziale Begleitprozesse in Neubaugebieten

100 Teilnehmer_innen an der ersten Campus Lecture des Masterstudiengangs „Sozialraumorientierte und Klinische Soziale Arbeit“ am Di, 01. Dezember 2015 an der FH Campus Wien.

Vorgestellt wurde die Arbeit der Stadtteilarbeit der Caritas der Erzdiözese Wien in der Wohnanlage Oase 22 in Wien-Stadlau durch Katharina Kirsch-Soriano da Silva, Magdalena Hubauer und Lukas Botzenhart, sowie die Evaluierung dieser Arbeit durch das Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit an der FH Campus Wien durch Christoph Stoik.
Außerdem haben Nicole Hausmann und Ilija Kugler Einblicke in ihre studentische Forschung zum Sonnwendviertel am neuen Hauptbahnhof gewährt.

Interessante Erkenntnisse und Fragen aus der teilweise kontroversiell geführten Podiums- und Publikumsdiskussion mit Susanne Reppé (Büro der Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung), DDipl.-Ing. Daniel Glaser (MA 50 - Wohnbauforschung und internationale Beziehungen), Ing. Ewald Kirschner (Generaldirektion GESIBA), Michael Herbeck (Projektentwicklung BUWOG), Dipl. Ing.in Gudrun Peller (Gebietsbetreuung Stadterneuerung Favoriten) und Harald Prokopetz (Bewohner der Oase 22):

- Bauträger und Bewohner_innen sehen große Vorteile, wenn Besiedelungsprozesse in Neubaugebieten sozial begleitet werden.
- Soziale Begleitprozesse werden notwendiger aufgrund der größer werdenden sozialen und alltagskulturellen Unterschiede in Wohngebieten.
- Es braucht mehr Forschung, um zu verstehen, wo und wie viel soziale Begleitung sinnvoll ist.
- Faktoren der Entwicklung von sozialem Wohnen sind Schaffung von leistbarem Wohnraum, räumliche Angebote für Mitgestaltung und Begegnung und die Entwicklung sozialer Organisation und Kommunikation.
- Die Entwicklung und Organisation von nachhaltigen und offenen Kommunikationsstrukturen in Wohnanlagen benötigen Ressourcen und Zeit.
- Wie viel kontinuierliche Begleitung brauchen schon etablierte Kommunikationsstrukturen?
- Welches Verständnis von Nachbarschaft wird durch soziale Begleitprozesse produziert – zwischen vormodernen dörflichen Vorstellungen und Vorstellungen moderner Urbanität?

Montag, 26. Oktober 2015

Soziale Begleitungsprozesse bei der Besiedelung von Neubaugebieten

SAVE THE DATE

Soziale Begleitungsprozesse bei der Besiedelung von Neubaugebieten.
„Gemeinschaftliches Wohnen in der Oase 22“ und „Sonnwendviertel“

Dienstag, 1. Dezember 2015, 9.00 – 13.00 Uhr
FH Campus Wien, Festsaal, Favoritenstraße 226, 1100 Wien


Die Besiedelung von Neubaugebieten wird immer mehr als sozialer Prozess gesehen, bei dem soziale Begleitung dazu beiträgt, sich einen neuen Wohnraum bzw. Stadtteil anzueignen. Ein aktuelles Beispiel ist die Wohnanlage „Oase 22“ in Neu-Stadlau, für die die Stadtteilarbeit der Caritas der Erzdiözese Wien im Auftrag der Bauträger BUWOG, GESIBA und ÖSW 2013 vor Ort ein Quartiersmanagement unter dem Motto "Gemeinschaftliches Wohnen" eingerichtet hat. Die begleitende Evaluierung wurde gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit der FH Campus Wien durchgeführt. Im Rahmen der Campus Lecture wird ein Einblick in diese sozialen Begleitprozesse samt Evaluierung gewährt. Darüber hinaus werden die Ergebnisse studentischer Forschung zum Neubaugebiet „Sonnwendviertel“ in Wien Favoriten präsentiert.


Programm

9.00 Uhr – 11.00 Uhr

Präsentation
Quartiersmanagement der Stadtteilarbeit der Caritas der Erzdiözese Wien
„Gemeinschaftliches Wohnen in der Oase 22“ in Neu-Stadlau und begleitende Evaluierung der FH Campus Wien

Studentische Forschungsprojekte zum „Sonnwendviertel“ in Favoriten

11.15 Uhr – 13.00 Uhr Publikums- und Podiumsdiskussion
mit
Susanne Reppé, Büro der Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung
DDipl.-Ing. Daniel Glaser, MA 50 - Wohnbauforschung und internationale Beziehungen
Dipl.-Ing.in Gudrun Peller, Gebietsbetreuung Stadterneuerung Favoriten
Dipl.-Ing.in Dr.in Katharina Kirsch-Soriano da Silva, Stadtteilarbeit Caritas der Erzdiözese Wien
Christoph Stoik MA, FH Campus Wien
sowie VertreterInnen der Bauträger der Oase 22 - BUWOG, GESIBA, ÖSW

Im Anschluss Diskussion und Vernetzung bei Erfrischungen.

Um Anmeldung bis 27. November 2015 wird gebeten: sabine.siegmund@fh-campuswien.ac.at


https://www.fh-campuswien.ac.at/studium/aktuell/detail/detail/News/campus-lectures-soziale-begleitungsprozesse-bei-der-besiedelung-von-neubaugebieten.html

Dienstag, 29. September 2015

GWA Tagung in St. Wolfgang: 14.-16.1015

Es sind noch ein paar Plätze bei der Jahrestagung „Gemeinwesenarbeit“ in St. Wolfgang frei:

Erinnerungskulturen im Gemeinwesen gestalten
GESCHICHTE – RAUM – BIOGRAFIE
Erwachsenenbildung und Soziale Arbeit im Dialog
Tagung: 14. – 16. Oktober 2015


Expertinnen:
Bettina Dausien (Univ.Prof. für Bildungswissenschaften, Biographiearbeit)
Elli Scambor (Soziologin und Pädagogin)


Projekte/Initiativen:
Stadtspaziergänge; Widerstandsmuseum; Orte der Roma und Sinti; Das war unsere Zeit, eine
Gemeinde erinnert sich; Zentrum für Migration Tirol; Erinnerunsarbeit junger MigrantInnen; Steine
der Erinnerung; Storytelling; Negerdörfl; gewaltlose Befreiung Ottakring; Goethehof; Dajmo njimi
ime/Geben wir ihnen ihre Namen; und anderes


weiter Infos und Anmeldung:
http://www.bifeb.at/programm/termin/calendar/2015/10/14/event/tx_cal_phpicalendar/erwachsenenbildung_und_soziale_arbeit_im_dialog/

oder

http://www.gemeinwesenarbeit.at/tagungen/

Mittwoch, 27. Mai 2015

nächsten Termine der AG „Sozialer Raum“ der OGSA

Die nächsten Termine der AG „Sozialer Raum“ der OGSA – Österreichische Gesellschaft für Soziale Arbeit:

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UG „Soziale Arbeit im öffentlichen Raum“ der OGSA
Wann? Mo. 01.06.2015, 14.00-17.00 Uhr
Wo? FH Campus Wien, Favoritenstr. 226, 1100 Wien, Raum A.2.01
Bei der Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Soziale Arbeit am 6.3.2015 in Wien gestaltete die AG Sozialer Raum einen Konferenztag. Dort haben sich Personen zu einer Gruppe zusammengeschlossen, die sich verstärkt mit Fragen von Sozialer Arbeit im öffentlichen Raum beschäftigen möchte.
Ziel ist es, fachliche Herausforderungen handlungsfeldübergreifend zu diskutieren und gemeinsam Handlungsalternativen zu entwickeln. Wir freuen uns über alle Personen, die dieses inhaltliche Interesse teilen und sich aktiv in den Diskurs einbringen wollen. Die UG „Soziale Arbeit im öffentlichen Raum“ trifft sich derzeit viermal im Jahr.
Für das erste Treffen wollen wir uns dem Thema „Nutzungskonflikte, Öffentlichkeit & Soziale Arbeit“ widmen. Mit Blick auf den Konflikt rund um die Etablierung einer neuen Suchthilfeeinrichtung wird Günter Tomschitz (Change) von seinen Erfahrungen in Wien Alsergrund berichten.
Text von Marc Diebäcker

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UG „Theorien des Sozialen Raums“ am Mo, 8. Juni von 10.00 bis 17.30 Uhr in Wien
am FH Campus Wien, Favoritenstraße 226, 1100 Wien, A.3.15
Thematisch gibt es Raumreflexionen von Michel Foucault. Marc Diebäcker macht einen einführenden Impuls. Texte werden zur Vorbereitung an die Gruppe ausgesendet.

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Untergruppe „Gemeinwesenarbeit“
am Di, 23.06.2015
im BewohnerInnenzentrum im Karl-Waldbrunner-Hof, Lechnerstraße 2-4, 1030 Wien

Walther Hohenbalken, wohnpartner lädt ein:
Im ersten Teil der Veranstaltung werden wir – so der vorläufige Plan - die Arbeit von wohnpartner vorstellen. Ein Schwerpunkt dabei: die BewohnerInnenzentren.
Danach – nach der intensiven Diskussion und Beiträgen von KollegInnen – würden wir einen kleinen Rundgang durch das Grätzel vorschlagen und ev. einen Besuch im nahen wp-Lokal im Rabenhof machen.
Es sollte auch Zeit genug bleiben, um die weitere Tätigkeit der Arbeitsgruppe zu besprechen. Vorschläge zur weiteren inhaltlichen Gestaltung werden gerne entgegengenommen.

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Weitere Informationen:
http://www.ogsa.at/ags/sozialer-raum
marc.diebaecker@fh-campuswien.ac.at und
christoph.stoik@fh-campuswien.ac.at

Montag, 23. März 2015

aktuelle Termine:

Hier die nächsten Termine aller Aktivitäten der AG Sozialer Raum der OGSA:

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17.4.15, 10.00-17.00 Uhr:
UG Theorien des Sozialen Raums,
in Linz, Neues Rathaus, Hauptstraße 1-5, Amt für Soziales, Jugend und Familie, im 2. Stock, Familiengesprächsraum 2195.

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1.6.15, 14.00-17.00 Uhr:
UG Soziale Arbeit im öffentlichen Raum,
am FH Campus Wien
genauer Ort wird noch bekanntgegeben.

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Juni 15:
UG Gemeinwesenarbeit,
bei wohnpartner Wien.
genaue Zeit und Ort wird noch bekanntgegeben.

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Und ein weiterer Termin für alle GWA-Interessierten zum Vormerken:
14.-16.10.2015
GWA-Tagung am BIFEB in Strobl / St. Wolfgang

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Vorstellung Masterstudiengang „Sozialraumorientierte und Klinische Soziale Arbeit“

Seit September 2014 bin ich Koordinator für den sozialräumlichen Vertiefungszweig des Masterstudiengangs „Sozialraumorientierte und Klinische Soziale Arbeit“ – hier eine kurze Vorstellung des Vertiefungszweiges:

Die sozialwissenschaftliche Hinwendung zum sozialen Raum ist auch für das Selbstverständnis der Sozialen Arbeit nicht ohne Folgen. Neben klassischen Feldern der sozialräumlichen Sozialen Arbeit wie offene Kinder- und Jugendarbeit, Stadtteil- und Gemeinwesenarbeit, sowie aufsuchende soziale Arbeit im öffentlichen Raum hat die raumtheoretische Auseinandersetzung Konsequenzen für die gesamte Soziale Arbeit. „Soziale Probleme“ werden in ihrem Wechselspiel zwischen individuellen Handlungsmöglichkeiten, gesellschaftlichen Verhältnissen, räumlichen Bedingungen, sowie Aneignungen analysiert und verstehbar, was Auswirkungen auf die Praxis der Sozialen Arbeit zur Folge hat (sozialräumliche Konzepte, Planung und Gestaltung sozialer Räume, sozialräumliche Methoden, etc.).

Das Studium vermittelt raumtheoretische und sozialpolitische Grundlagen, Kompetenzen der sozialräumlichen Forschung (Sozialraumanalysen und Sozialplanung) und Sozialarbeitswissenschaft, sowie Kompetenzen des professionellen Handelns im sozialen Raum (aktivierende Gespräche, Moderation von Bürger_innen-Versammlungen, Streetwork etc.).
Das Studium verschafft außerdem einen kritischen Überblick über sozialraumorientierte Konzepte in der Sozialen Arbeit im deutschsprachigen Raum.

Sozialräumliche Soziale Arbeit befindet sich in einem interdisziplinären Raum. Das Studium spricht daher nicht nur Sozialarbeiter_innen an, sondern auch Kolleg_innen mit planerischen und anderen sozialwissenschaftlichen Hintergrund an.

Der Studiengang bietet eine Organisationsstruktur speziell für berufstätige Studierende.

Nähere Informationen und Bewerbungen möglich unter:
https://www.fh-campuswien.ac.at/studium/studien-und-weiterbildungsangebot/detail/sozialraumorientierte-und-klinische-soziale-arbeit.html

Donnerstag, 5. Februar 2015

(neue) Termine GWA und OGSA AG Sozialer Raum

ich will auf folgende Termine hinweisen:

Do, 5.3. - 6.3.15:
OGSA-Jahrestagung, inkl. Symposium der AG Sozialer Raum.
am FH Campus Wien

Im Rahmen des Symposiums wird Michael May einen Input geben zu "Sozialräumliche Perspektiven für Theorie und Praxis Sozialer Arbeit".
Das Symposium wird außerdem die Möglichkeit zum praxisbezogenen Austausch bieten.

Programm und Anmeldungsmöglichkeit ist unter folgenden link zu finden:
http://www.ogsa.at/aktuelles/news/129-tagung2015

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Fr, 17.4.15, 10.00 Uhr:
UG Theorien des Sozialen Raums, in Linz

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Mitte Juni 15:
UG Gemeinwesenarbeit
genaue Zeit und Ort wird noch bekanntgegeben.
angefragt wurde wohnpartner wien.

Die UG hat beschlossen zukünftig zwei Treffen / Jahr abzuhalten je ein Mitte Februar und Mitte Juni - immer in anderen Einrichtungen / Projekten.

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Und bitte vormerken:

14.-16.10.2015
GWA-Tagung am BIFEB in Strobl / St. Wolfgang

Sonntag, 27. April 2014

Soziale Arbeit in El Salvador: Mi, 14.5.14

Vor 3 Monten war ich noch in El Salvador, jetzt kommen unsere Kooperationspartner von der ULS, eine Universität in San Salvador zu uns auf Besuch.

Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am Mi, 14.5.14 am FH Campus Wien werden die Kolleginnen über Soziale Arbeit in El Salvador berichten (Details unten).

Vor kurzem hab ich auch ein paar Fotos zusammengestellt, die einen Eindruck über El Salvador vermitteln sollen:
https://www.flickr.com/photos/christoph_stoik/sets/72157644207941593/

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Einladung

Soziale Arbeit in El Salvador & Österreich

Methoden & Praxis Sozialer Arbeit im internationalen Austausch

14. Mai 2014, 13.30 Uhr – 19.00 Uhr

Die Aufgabe der Sozialen Arbeit, Sozialen Wandel und Entwicklung zu fördern, stehen im Mittelpunkt des akademischen Austauschs zwischen der Universidad Luterana Salvadoreña (ULS) und der FH Campus Wien. Entwicklung darf hierbei sehr weit verstanden werden, denn es ist längst an der Zeit, Erfahrungen aus Lateinamerika auch für die Bearbeitung der sozialen Fragen in Europa nutzbar zu machen.

Unsere Kooperationspartnerinnen der ULS sind im Rahmen des akademischen Austauschs im Mai 2014 in Wien: Lic.a Maritza Rivas de Romero (Dekanin für Geistes- und Sozialwis-senschaften), Lic.a Eneyda Arteaga (Studiengangsleiterin Soziale Arbeit), Lic.a Ada Ruth Gonzales (Leiterin der Abteilung für Internationale Beziehungen). Sie werden in diesem Workshop über ihre methodologischen Zugänge zur Sozialen Arbeit berichten und konkrete Beispiele der Praxis-Begleitung vorstellen. Darüber hinaus gibt es Zeit, in Arbeitsgruppen Erkenntnisse und Anknüpfungspunkte für die Soziale Arbeit und die Ausbildung der Sozialen Arbeit zu diskutieren. Nähere Infos zur Kooperation:

http://www.appear.at/appear_infos/project_portfolio/academic_partnerships/tecs_project67_prep56/

Ablauf:

13.30 Uhr Eintreffen

14.00 Uhr Begrüßung und inhaltliche Einführung

15.00 Uhr Vorträge und inhaltlicher Austausch:

• Soziale Arbeit & Entwicklung – Lernchancen eines Erfahrungsaustausches

• Potentiale für die Entwicklung neuer Methoden der Sozialen Arbeit am Beispiel von

Arbeit mit Wohnungslosen in El Salvador

• Relevanz von Educación Popular für die Soziale Arbeit am Beispiel von Workshops für Frauen, die Führungsfunktionen im Gemeinwesen übernehmen

19.00 Uhr Arbeitsende

Ausreichend Zeit für Diskussionen und eine Pause ist eingeplant.

Im Anschluss an die Veranstaltung laden wir herzlich zu einem Umtrunk ein.

Ort: FH Campus Wien

Termin: Mittwoch, 14. Mai 2014, 13.30 Uhr bis 19.00 Uhr Anmeldung erbeten bis 7. Mai 2014 unter:

https://umfrage.fh-campuswien.ac.at/index.php?sid=29889&lang=de

Für das Team: Eva Klawatsch-Treitl, Elfriede Fröschl, Christoph Stoik

Sonntag, 2. Februar 2014

Wissenschaftlicher Austausch El Salvador – Österreich

Im Rahmen des appear-Programms des OEADs durfte ich, gemeinsam mit Elfi Fröschl und unter der Leitung von Eva Klawatsch-Treitl El Salvador besuchen und die Soziale Arbeit, sowie das Studium der Sozialen Arbeit kennen lernen. Die Hochschulkooperation zwischen der Unversidad Luterana Salvadoreña (ULS) und des FH Campus Wien, Bachelor-Studiengang „Soziale Arbeit“ hat zum Ziel, in Bezug auf die Lehre in der Sozialen Arbeit voneinander zu lernen. Das Projekt nahm dabei folgende Themen in den Blick: „Gemeinwesenarbeit“ in El Salvador und in Österreich, „häusliche Gewalt“ in beiden Ländern und studentische Forschung im Rahmen des Studiums. Besonders beeindruckend war, wie unglaublich engagiert die Kolleg_innen, insbesondere unsere Ansprechpartnerin auf der ULS, Eneyda Arteaga und die Student_innen sich ins Projekt eingebracht haben.

Die Studierenden haben im Rahmen ihrer Praktikas Projekte zu unterschiedlichen Themen und in unterschiedlichen Gebieten in El Salvador in Stadt und Land entwickelt und durchgeführt. Dabei gingen sie systematisch, zuerst analytisch vor, um dann die Projekte entwickeln und umsetzen zu können. Sie beschäftigten sich mit Wohnungslosigkeit in San Salvador, mit der demokratischen Organisation einer ganzen Siedlung, mit Empowerment von Frauen und u.a. mit der Bedrohung einer Siedlung durch Hochwasser.
An diesen Beispielen wird das Verständnis der ULS zu Sozialer Arbeit bzw. Gemeinwesenarbeit deutlich. Ausgehend von konkreten Fragestellungen von Menschen, geht es darum, das diese ihre Interessen artikulieren und organisieren können. Durch die Veröffentlichung dieser Interessen, werden sie vergesellschaftet. Es geht nicht nur darum, dass Menschen sich zusammenschließen, um die individuelle Lebenssituation bzw. die Lebenssituation des Gemeinwesens zu verbessern, sondern daraus auch Forderungen für die Entwicklung des Sozialstaats abzuleiten und in die politische Diskussion bis zur Gesetzgebung einzubringen (z.B. für ein Gewaltschutzgesetz). Die ULS verschreibt sich dabei den sozialen Wandel – durchaus im interdisziplinären Sinn der unterschiedlichen Studiengängen: http://uls.edu.sv/

Ein wesentlicher Aspekt der Kooperation war es, eine gemeinsame Sprache zu finden. Es stellte sich die Frage, wie Soziale Arbeit in El Salvador im Vergleich zu Österreich verstanden wird. Dieser Diskurs kann nur geführt werden, wenn der jeweilige gesellschaftliche Kontext auch betrachtet wird.
Zu dieser Fragestellung haben Student_innen der ULS eine systematische Literaturarbeit unter Anleitung von Eneyda Arteaga durchgeführt. Tatsächlich zeigen sich Parallelitäten in Bezug auf das theoretische Verständnis von El Salvador und dem deutschsprachigen Raum – aber auch große Unterschiede. Auf den ersten Blick fällt auf, dass die international gültigen Standards, wie die internationale Definition der IFSW (International Federation of Social Workers) , und auch die Grundlagen des professionellen Handelns (Einzelfallhilfe, Arbeit mit Gruppen und mit dem Gemeinwesen), wichtige Bezugspunkte sind. Die Soziale Arbeit in El Salvador ist in Bezug auf ihr theoretisches Verständnis stark von den USA beeinflusst (z.B. Mary Richmond und Murray Ross). Andererseits gibt es Einfluss v.a. aus Südamerika (u.a. Paulo Freire und Fals Borda). Eine Systematisierung der Lehre der Sozialen Arbeit für El Salvador wurde im Rahmen der internationalen Tagung 22.1. - 24.1.2014 auf der ULS insbesondere durch die Arbeit von Eneyda Arteaga und ihrer Student__innen vorgenommen – was überaus bemerkenswert war. Diese Tagung war die erste Tagung im Rahmen der Sozialen Arbeit in El Salvador seit Jahrzehnten. Die ULS hat dadurch einen bedeutenden Einfluss auf den wissenschaftlichen Diskurs zu Sozialer Arbeit in El Salvador eingenommen. Die Tagung wurde dokumentiert: http://uls.edu.sv/trabajosocial/
Eine weitere Auseinandersetzung mit der Theorie und der Praxis der Sozialen Arbeit in El Salvador, im Vergleich zu Österreich wird im weiteren Verlauf des Projekts statt finden. Im Mai wird eine Delegation von Kolleg_innen aus El Salvador nach Wien kommen und eine öffentliche Tagung organisiert.

Wirklich beeindruckt hat mich die Kraft der Menschen in El Salvador. Das Land hat einen sehr langen Bürgerkrieg und jahrzehntelange Unterdrückung und Verfolgung von Widerstand hinter sich. Eine Allianz von Großgrundbesitzern, Militärs und der USA haben die ökonomische und soziale Ungleichheit mit brutalsten Mitteln (Morde, Entführungen, Folter) aufrecht erhalten. Aber es ist einfach unglaublich, wie stark die Menschen sich hier gewehrt haben und das immer noch tun. Sie haben dich im Rahmen der linksgerichteten FMLN zusammengeschlossen, bewaffneten und politischen Widerstand geleistet. Inzwischen findet der Kampf unbewaffnet statt – und am Sonntag, 2.2 (heute!). finden Präsidentschaftswahlen statt. Die rechtsgerichtete Allianz ARENA ist nach wie vor politisch tätig und sogar zweitstärkste Kraft im Land. Mit Spannung ist das Ergebnis der Wahl also abzuwarten.


http://www.appear.at/appear_infos/

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