Mittwoch, 6. Dezember 2017

Festrede zu sam. Erwartungen treffen auf Haltungen. 10 Jahre Mobile Soziale Arbeit im Öffentlichen Raum

Sozialräumliche Exklusion vs. integrative Urbanität.
Herausforderungen der Teilhabe marginalisierter Menschen an der wachsenden Stadt -
Perspektiven einer Mobilen Sozialen Arbeit im Öffentlichen Raum.

Festrede zu
sam. Erwartungen treffen auf Haltungen. 10 Jahre Mobile Soziale Arbeit im Öffentlichen Raum.

Jubiläumsveranstaltung am Di., 28. 11.2017, von 16:00 bis 18:00 Uhr
im ega, 1060, Windmühlgasse 26

Danke für Einladung! Es ist eine große Ehre für mich, anlässlich der Feier zur 10 Jährigen Arbeit der Mobilen Soziale Arbeit im Öffentlichen Raum diesen Redebeitrag halten zu dürfen. Als Koordinator für den sozialräumlichen Zweiges des Masterstudiengangs Sozialraumorientierte und Klinische Soziale Arbeit auf der FH Campus Wien beschäftige ich mich ja schon lange mit der sozialen Arbeit im öffentlichen Raum – umso mehr freue ich mich, dass ich aus dieser kritischen Position diese Rede halten darf! Ich werde über
Herausforderungen der Teilhabe marginalisierter Menschen an der wachsenden Stadt
reden. Dazu möchte ich 2 Vorbemerkungen machen:
1. Wien ist eine der reichsten Städte der Welt – Wien ist jetzt schon länger auf Platz 1 des Städterankings der Mercer-Studie, die Wien v.a. aus der Perspektive des ausländischen Personals auf Managementebenen betrachtet. Aber auch, wenn das eine eingeschränkte Sichtweise darstellt, weil weniger die Situation der Wohnbevölkerung betrachtet wird, zeigt dies die hohe Lebensqualität und den Reichtum, die wir in Wien finden.
2. Wien wandelt sich seit 1989 zu einer internationalen – eigentlich globalen Stadt. Von globalen Städten wissen wir, dass sie Anziehungspunkte sind – für die Binnenmigration und die internationale Migration. Hier gibt es nicht nur Reichtum, sondern hier gibt es v.a. Arbeitsplätze. Eine globale Stadt zieht billige Arbeitskräfte an und u.a. Konzerne brauchen diese auch, für billige Dienstleistungen, für die Versorgung, für die Reinigung, für Botendienste und die Gastronomie. Aber auch von Armut betroffene Menschen werden von reichen Städten angezogen. Ihnen fällt etwas vom Wohlstand dieser Städte ab.
In der modernen großen Stadt ist es Normalität, dass diese internationaler wird, vielfältiger aber auch stärker von sozialer Ungleichheit geprägt ist.
Diese Städte sind auch mehr dazu gezwungen mit Armut umzugehen, darüber nachzudenken, wie diese Armut eingedämmt werden kann. Das spüren wir jetzt ja auch in der Mindestsicherungsdebatte, die Wien besonders trifft: Weniger Unterstützung wird noch mehr Armut auf der Straße bedeuten.
Die Armut auf der Straße ist aber auch auf andere Weise ein Ausdruck des Reichtums der Stadt: Steigenden Boden- und Immobilienpreise in einer wachsenden Stadt machen es schwerer, leistbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Der Profit auf der einen Seite führt zu mehr Armut auf der anderen Seite, die in der Folge auch stärker auf der Straße sichtbar wird.

In der Folge spreche ich nun von Menschen, die von Armut betroffen sind – und im öffentlichen Räumen sichtbar werden. Ich bleibe hier in Anbetracht der Kürze der Zeit ungenau – natürlich sieht Armut unterschiedlich aus – das zeigt sich nicht nur in Wohnungslosigkeit, sondern z.B. auch in engen Wohnraum. Ich bleib da jetzt aber etwas oberflächlich.

Die im öffentlichen Raum sichtbarere Armut ist in der Folge Gegenstand von öffentlichen Auseinandersetzungen. Man_frau will sie nicht sehen, man_frau fühlt sich dadurch gestört – vielleicht sogar bedroht im eigenen Wohlstand, bzw. in der eigenen sozialen Absicherung. Das zeigt sich auch in Normalitätsvorstellungen, die sich gegen diese Armen richten. Armut wird zwar oft in einem von der Norm abweichenden Verhalten sichtbar – aber diese Verhaltensweisen sind kaum tatsächlich bedrohlich, sondern vielleicht manchmal unangenehm.
Trotzdem wird über diese abweichenden Verhaltensweisen ein Diskus über die subjektive Sicherheit inszeniert – einerseits weil er sich medial gut verkaufen lässt. Medien profitieren von der Debatte über die subjektive Sicherheit. Andererseits werden damit auch Wahlen gewonnen, wenn manche Politiker*innen sich damit zu den Hüter*innen der subjektiven Sicherheit inszenieren. Mit dieser Rede von den unsicheren öffentlichen Räumen und der subjektiven Sicherheit werden Arme bekämpft und leider nicht die Armut. Von Armut betroffen Menschen sollen sich „richtig“ verhalten – und es entsteht der Druck, sie zu verdrängen, sie unsichtbar werden zu lassen.
Die Armen zu bekämpfen ist anscheinend leichter oder zumindest opportuner als die Armut zu bekämpfen – besonders in diesem internationalen Kontext, der zugegebenerweise auch nicht unkomplex ist. An dieser Stelle möchte ich mich jetzt aber einmal bei allen Kräften der sozialen Arbeit, der Medien und der Wiener Politik bedanken, die das anders sehen, die sich für marginalisierte Menschen einsetzen und Angebote schaffen – allen voran sam und der zuständigen Stadträtin.

Grotesk bei dieser öffentlichen Debatte um die Unsicherheit ist ja, dass die Menschen, die von Armut betroffen sind, die sind, die tatsächlich in ihrer Sicherheit gefährdet sind. Sie sind gefährdet krank zu werden, sie sind auch tatsächlich viel stärker von Gewalt im öffentlichen Raum gefährdet. Aber sie sind v.a. vielfach ausgeschlossen vom Zugang zu einer menschenwürdigen Versorgung mit Wohnraum, mit privaten Rückzugsbereichen, mit Zugang zu gesunder Ernährung, mit Zugang zu Erwerbsarbeit und Einkommen. Oft bleibt ihnen nur noch der öffentliche Raum, in dem sie zumindest ein bisschen Teil dieser Gesellschaft bleiben können.

Mit Blick auf den öffentlichen Raum: Hier stellt sich eine nächste Herausforderung: Globale wachsende Städte erleben auch einen Druck auf die öffentlichen Räume – einerseits, weil mit öffentlichen Räumen auch Geschäfte gemacht werden kann (Stichwort: Gastgärten, Tourismus, Geschäftsstraßen, Aufwertung von Immobilien). Hier werden marginalisierte Menschen dann als „Störung“ für die Geschäfte definiert. Und der öffentliche Raum wird durch diese Kommerzialisierungsinteressen gleichzeitig gefährdet und knapper. Außerdem wird der öffentliche Raum auch knapper, weil in wachsenden Städten immer mehr Menschen auf dichten Raum leben und die Ansprüche auf diese Räume immer größer und vielfältiger werden. Dabei sind Menschen die von Armut betroffen sind, besonders auf den öffentlichen Raum angewiesen. Für sie ist dieser Raum oft der einzige Raum, in dem sie sich aufhalten können. Er ist der Ort, an dem sie soziale Beziehungen pflegen können. Aber er ist auch der Raum, in dem sie zumindest in einem Teilbereich der Gesellschaft noch teilhaben können, als Teil der Öffentlichkeit und der Konsumgesellschaft.
Die Verdrängung marginalisierter Menschen an den Rand, in die Peripherie, löst nicht nur keine Probleme, sondern ist in hohem Maße ungerecht, weil das Menschen trifft, denen dadurch die Teilhabe an dieser Gesellschaft noch mehr genommen wird.

Verdrängung und Bettelverbote sind aus dieser Perspektive zynisch – sie werden damit argumentiert, dass sich Kund*innen, Bürger*innen gestört fühlen – das ist absurd – die „Störung“ ist unverhältnismäßig zu der Not der Menschen, die betteln. Die, die Bettelverbote fordern oder umsetzen, missachten ihre Verantwortung, die sie gegenüber der Allgemeinheit haben, wenn sie dem Druck von Medien oder einzelnen Beschwerdeführer*innen nachgeben. Sie verabschieden sich von Werten des Allgemeinwohls, einer gerechten Gesellschaft und der Toleranz einer demokratischen Gesellschaft, wenn sie sich für Bettelverbote und Verdrängung aussprechen.

Ich versuche jetzt noch zwei Lösungsansätze bzw. Perspektiven zu formulieren:

1. Aus der Analyse folgernd muss eine Stadt ein Interesse haben, dass öffentliche Räume erhalten bleiben für diverse urbane – heißt widersprüchliche Nutzungen – auch für von Marginalisierung betroffenen Menschen – das ergibt sich aus einem Gebot der Menschlichkeit und der Menschenwürde. Aber es ermöglicht auch mehr, dass Menschen wieder Anschluss finden können an die Gesellschaft. Im öffentlichen Raum befinden sie sich in einer Form eines sozialen Netzes. Hier bleiben sie sichtbar. Hier können sie von der sozialen Arbeit angesprochen werden. Hier können Angebote gemacht werden. Eine Stadt, die zentrale Plätze für marginalisierte Menschen erhält und vorsieht leistet einen Beitrag für deren Integration, für eine Deeskalation und sozialen Frieden.
Ich möchte an dieser Stelle an das Mission Statement der Sozialen Arbeit im öffentlichen Raum hinweisen, dass von 5 Stadträt*innen unterschrieben wurde und in dem sich ein Bekenntnis enthält, dass der öffentliche Raum für die erhalten bleiben muss, die besonders auf ihn angewiesen sind.

2. Wir müssen lernen, urbane Gelassenheit und neue urbane Kompetenzen zu entwickeln. Wir müssen es in dieser Gesellschaft lernen, Widersprüchlichkeit auszuhalten – Vielfalt, Widersprüchlichkeit, aber leider auch soziale Ungleichheiten gehören eben zu einer reichen internationalen Stadt im Kapitalismus. Diese urbanen Kompetenzen müssen wir in Bezug auf die öffentliche Debatte, die Medien ebenso entwickeln, wie Politiker*innen und wir alle, die in dieser Stadt leben. Hier haben Medien und die Politik eine Verantwortung. Und wir müssen uns dafür stark machen, dass diese Verantwortung (wieder) wahrgenommen wird. Ich weiß – ich bin hier sehr normativ – und ich fordere hier etwas, was entgegen meiner eigenen Analyse oben steht. Aber umso mehr will ich diese Forderung nach gesellschaftlicher Verantwortung hier nicht aufgeben.

Am Schluss will ich jetzt noch über die Bedeutung der Sozialen Arbeit im öffentlichen Raum reden:

Die Soziale Arbeit im öffentlichen Raum kann genau dazu einen Beitrag leisten – also für die Teilhabe marginaliaiserter Menschen und für die Entwicklung urbaner Kompetenzen – und das tut sie jetzt auch schon seit 10 Jahren – dafür möchte ich „sam“ danken.
Dafür dass sie Bildungsprozesse für die Entwicklung urbaner Kompetenzen gestaltet,
dafür dass sie Menschen, die am Rand der Gesellschaft sind, beraten und unterstützen, sowie an die richtigen Stellen weitervermitteln;
aber auch dafür, dass sie sich dafür einsetzen, dass diese Menschen weiterhin im öffentlichen Raum bleiben können, dass diese Räume erhalten bleiben und auch so gestaltet sind, dass ein Aufenthalt von Menschen mit unterschiedlichsten Interessen im öffentlichen Raum möglich ist.
Die „Mobile Soziale Arbeit im Öffentlichen Raum“ kann hier eine wirklich wichtige Rolle dabei spielen, diese Stadt so mitzugestalten, dass sie den Anspruch auf Menschlichkeit und einer integrativen Stadtgesellschaft nicht verliert.
Vielen Dank und alles Gute für die kommenden 10 Jahre!

Christoph Stoik
Wien, 28.11.17

zwei weitere links zum Thema:
Positionspapier der OGSA zur Sozialen Arbeit im öffentlichen Raum: https://www.ogsa.at/arbeitsgemeinschaften/ag-sozialer-raum/

Mission Statement und Glossar zu sozialer Arbeit im öffentlichen Raum der Stadt Wien: https://www.wien.gv.at/gesellschaft/soziale-arbeit/index.html

Dienstag, 21. November 2017

CALL For PAPERS: ogsa-FORUM!

CALL FOR PAPERS – AG Sozialer Raum der OGSA Soziale Arbeit und Sozialer Raum
ogsaFORUM, Donnerstag 5. April 2018, FH JOANNEUM Graz:

Im Rahmen des ogsaFORUMS 2018 in Graz organisiert die AG Sozialer Raum ein Panel, in dem aktuelle Ergebnisse junger Forscher*innen vorgestellt werden sollen. In diesem Sinne wenden wir uns bewusst an jüngere Kolleg*innen, die z.B. ihre Bachelor- oder Masterarbeiten in der Fachöffentlichkeit sichtbar machen wollen.
Abstract als doc oder rtf bis 20.12.2017 an:
marc.diebaecker@fh-campuswien.ac.at

CALL For PAPERS: www.soziales-kapital.at Bd.19

Die nächste Ausgabe des online-Journals www.soziales-kapital.at hat den Schwerpunkt "Sozialraum /Community Development“. Wissenschaftliche Artikel sind bis 31.12.17 erwünscht - Kontaktperson: marc.diebaecker@fh-campuswien.ac.at

Dienstag, 10. Oktober 2017

Professionellen offene Kinder- und Jugendarbeit braucht gute Rahmenbedingungen

Beitrag in: aufgePASST! Unabhängige Zeitung der offenen Kinder- und Jugendarbeit in wien, Ausgabe #6 / Herbst 2017

Die offene Kinder- und Jugendarbeit ist eine überaus wichtige Arbeit in und für unsere Gesellschaft. Jugendarbeiter*innen können von Kindern und Jugendlichen kontaktiert werden, wenn diese einmal mit jemanden anderen sprechen wollen als mit Verwandten, Freund*innen und Lehrer*innen. Dazu gibt es in der Lebensphase der Kindheit und Jugend genug Gründe, wie Konflikte mit den Eltern, in der Schule, in der Lehre, am Arbeitsplatz oder mit Freund*innen, Fragen zu Sexualität, Umgang mit Alkohol oder anderen Substanzen, etc. Jugendarbeiter*innen haben keine anderen Aufgaben, als für Kinder und Jugendliche da zu sein. Sie müssen nicht kontrollieren, ob sie in die Schule gehen, oder Arbeit suchen. Sie haben nicht die Pflichten, die Eltern und Erziehungsberechtigte haben. Und sie sind nicht Teil einer Clique. Aber sie suchen die Kinder und Jugendlichen dort auf, wo sie sich aufhalten, sie gestalten Orte wie Jugendzentren und -treffs, in denen Kinder und Jugendliche leicht angesprochen werden können. Für manche Kinder und Jugendliche stellen Jugendarbeiter*innen die einzige bzw. letzte Möglichkeit dar, Probleme mit einem Erwachsenen zu besprechen.
Offene Kinder- Jugendarbeit unterstützt die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, sowie die Auseinandersetzung mit wichtigen Themen des Kindseins, der Jugend und des Erwachsenwerdens – alternativ zur Schule, in der es auch disziplinierende Aufgaben gibt und alternativ zu den Erziehungsberechtigten, mit denen sich Kinder und Jugendliche beim Zusammenleben alltäglich arrangieren müssen. Freizeitangebote der Jugendarbeit sind dabei nicht nur darauf ausgerichtet, dass Zeit sinnvoll verbracht wird, sondern sie sind auch Lernräume, die sich an den Bedürfnissen der Kinder- und Jugendlichen orientieren. Darüber hinaus achtet die offene Kinder- und Jugendarbeit darauf, dass die Interessen der Kinder und Jugendliche gesellschaftlich wahrgenommen werden, wie z.B. bei der Gestaltung von Parkanlagen. Jugendarbeit setzt sich dafür ein, dass sich Kinder und Jugendliche in Partizipations- und Gestaltungsprozesse einbringen. Offene Kinder- und Jugendarbeit übernimmt daher auch einen wichtige Funktion der politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen.

Diese Arbeit benötigt viel Wissen darüber, wie Kinder und Jugendliche denken, was sie beschäftigt. Es braucht Wissen darüber, wie Kontakte gut aufgebaut und Beziehungen gut geführt werden können. Kinder- und Jugendarbeiter*innen müssen wissen, wie das Umfeld, das Jugendtreff, das Programm im Parkt, etc. gestaltet werden muss, damit Kinder und Jugendliche angesprochen werden und sich in die Angebote auch einlassen können. Dieses Wissen muss eng verknüpft sein mit Handlungskompetenzen, mit Methoden, die es dazu braucht, sowie mit einer professionellen Haltung. Jugendarbeiter*innen müssen sich laufend mit ihrer Rolle und Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen. Sie sind ihnen sehr nahe, sind aber auch keine Freunde. Sie müssen mit Problemen und Druck der Kinder und Jugendliche umgehen, verständnisvoll sein, aber auch eigene Positionen beziehen. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen verlangt also viel Verantwortung, aber auch hohe Kompetenzen.

Diese Arbeit sollte daher auch gut bezahlt werden. Geregelt ist diese im Kollektivertrag für Sozialwirtschaft (SWÖ). Leider wird dort zwischen sozialpädagogischer und sozialarbeiterischer Tätigkeit unterschieden, obwohl es fachliche längst überholt ist, eine solche Unterscheidung in der Jugendarbeit vorzunehmen. Diese Einstufungen führen zu einem Zwei- bzw. Mehrklassensystem in der Jugendarbeit, was weder fachlich begründbar, noch gut für das Arbeitsklima in den Teams ist. Kinder- und Jugendarbeit ist immer Beziehungsarbeit, ist immer eine pädagogische Arbeit, die sensibel ist und hohe Qualifikation voraussetzt. Im Sinne der Bedeutung der Jugendarbeit für die Gesellschaft, sollte daher darauf geachtet werden, dass gut ausgebildete und gut bezahlte Jugendarbeiter*innen tätig sind. Die Spaltung der offenen Kinder- und Jugendarbeit führt eher zu einer Schwächung der Qualität der Arbeit. Dieser Fehler sollte daher möglichst bald behoben werden.

Sonntag, 24. September 2017

Bericht: International Conference on Working Class Districts

Von 14. bis 15. September fand die International Conference on Working Class Districts "Urbane Transformationen und Lebensqualitäten in der wachsenden Stadt" auf der FH Campus Wien statt.
Mit über 60 Beiträge u.a. aus Wien, Zürich, Frankfurt, Berlin, Newcastle, London, Graz, Teheran, Ankara, Indien, Algerien und den USA wurden urbane Transformationen in den städtischen Peripherien und die Folgen für die Wohnbevölkerung ("workingclass") diskutiert. Nicht zuletzt aufgrund der Keynotes konnten diese Transformationen im Spannungsfeld zwischen sozialen Verhältnissen und symbolischen Zuschreibungen ("die Ausländer", Images vom "Stadtrand", etc.) in räumlichen Kontexten - theoretisch und praxisbezogen - differenziert betrachtet werden. Deutlich wurde, dass auch Wien trotz vergleichsweise noch recht sicheren Rahmenbedingungen (z.B. 220.000 kommunale Wohnungen) vor großen Herausforderungen steht. Zugang zu "leistbaren Wohnen" für vulnerable Personen, aber auch insgesamt für untere Einkommensbereiche (Teile der Arbeiter*innen-Klasse) wurde thematisiert. Die Konferenz wurde von der interdisziplinären Arbeitsgruppe "Lebensqualität urbaner Räume" organisiert, getragen von den Departments Soziales, Bauen und Gestalten, Gesundheit und Technik, unterstützt vom INUAS-Netzwerks der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, der Hochschule München und der FH Campus Wien, sowie vom Projekt WienerWissensWelt - gefördert durch die Stadt Wien. Auf der FH Campus Wien wird eine weitere transdisziplinäre Auseinandersetzung mit urbanen Transformationsprozessen stattfinden.

weiter Informationen mit Fotos von der Konferenz:
https://www.fh-campuswien.ac.at/studium/aktuell/news-und-termine/detail/News/lebensqualitaet-und-wandel-in-favoriten.html

Freitag, 1. September 2017

Urbane Transformationen und Lebensqualitäten in der wachsenden Stadt

das endgültige Programm ist da:
"International Conference on Working Class Districts / Urbane Transformationen und Lebensqualitäten in der wachsenden Stadt"
am Do, 14. und Fr, 15. September 2017 an der FH Campus Wien.

Programm, Information und Anmeldung:
https://www.fh-campuswien.ac.at/die-fh/veranstaltungen/international-conference-on-working-class-districts.html

Bitte noch bis 7.9.17 anmelden - v.a. auch um die Versorgung zu Mittag planen zu können!
danach ist eine Anmeldung über
petra.zeiller-vesely@fh-campuswien.ac.at
noch bis 11.9.17 möglich.

Mittwoch, 19. Juli 2017

International Conference on Working Class Districts / Urbane Transformationen und Lebensqualitäten in der wachsenden Stadt

Das Programm für die
"International Conference on Working Class Districts / Urbane Transformationen und Lebensqualitäten in der wachsenden Stadt"
am 14. und 15. September 2017 an der FH Campus Wien
steht und die Anmeldung ist möglich:
https://www.fh-campuswien.ac.at/die-fh/veranstaltungen/international-conference-on-working-class-districts.html

Donnerstag, 6. Juli 2017

Neuvergabe der Gebietsbetreuung Stadterneuerung ab 2018

Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung wurde neu ausgeschrieben. Neben der sanften Stadterneuerung wird sie - wie schon in den letzten Jahren - als Stadtteilmanagements in Stadtentwicklungsgebieten tätig sein. Die gemeinwesenorientierte Tätigkeit soll in interdisziplinären Teams erbracht werden. Explizit werden mit dieser Neubeauftragung auch Sozialarbeiter*innen in den Teams verlangt.

Heute ist der letzte Tag für die Einbringung der Teilnahmeanträge zur Angebotslegung für die Gebietsbetreuungen Stadterneuerung. 5 Aufträge wurden öffentliche ausgeschrieben und sollen ab Anfang 2018 für 3 Jahre und maximal 3 Jahre Verlängerungsoptionen vergeben werden. Die Gebietsbetreuungen werden sowohl in definierten Stadterneuerungsgebieten und in Stadtentwicklungsgebieten (Stadtteilmanagemenents) tätig sein. Insgesamt wird es weniger Aufträge geben als im letzten Beauftragungszeitraum, die Auftragssumme bleibt aber ca. auf dem derzeitigen Niveau und die Tätigkeit wird auf das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt. Die fünf Stadtgebiete sind
1., 2., 7., 8., 9. und 20. Bezirk;
3., 4., 5., 10. und 11. Bezirk;
6., 12., 13., 14., 15. und 23. Bezirk;
16., 17., 18. und 19. Bezirk;
21. und 22. Bezirk.

Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung "... versteht sich als Vermittlerin zwischen Politik, Verwaltung sowie BewohnerInnen...". Sie "... agiert sowohl als „vor Ort ansässige“ als auch „aufsuchende“ Serviceeinrichtung, um die Bedürfnisse der BewohnerInnen proaktiv zu identifizieren („Ohr vor Ort“) und das Potenzial der StadtteilbewohnerInnen zur Mitgestaltung des Wohnumfeldes zu mobilisieren, um langfristig das nachbarschaftliche Miteinander zu gewährleisten."

In den Stadterneuerungsgebieten ist es Ziel, "... leistbares Wohnen zu gewährleisten und der Verdrängung der angestammten BewohnerInnen entgegenzuwirken. Der Schutz der MieterInnen und die kostenlose miet- und wohnrechtliche Beratung der Gebietsbetreuung Stadterneuerung als lokale Serviceeinrichtung der Stadt Wien nehmen dabei einen besonderen Stellenwert ein."

In den Stadtentwicklungsgebieten soll u.a. "das Zusammenwachsen von „Neu“ und „Alt“ ..." gefördert werden.

Neu in der Ausschreibung ist, dass die interdisziplinären Teams explizit auch mit Sozialarbeiter*innen besetzt werden müssen.

https://www.wien.gv.at/Vergabeportal/Detail/50657 (beispielhaft für die Bezirke 1., 2., 7., 8., 9. und 20. mit allen Unterlagen).

Montag, 19. Juni 2017

International Conference on Working Class Districts / Urbane Transformationen und Lebensqualitäten in der wachsenden Stadt

Save The Date!
Anmeldungen spätestens ab Anfang Juli möglich!

https://www.fh-campuswien.ac.at/studium/aktuell/news-und-termine/detail/News/international-conference-on-working-class-districts-urbane-transformationen-und-lebensqualitaeten.html

International Conference on Working Class Districts / Urbane Transformationen und Lebensqualitäten in der wachsenden Stadt

14.09.2017-15.09.2017, FH Campus Wien, Favoritenstraße 226, 1100 Wien

Urbane Transformationen und Lebensqualitäten
Wachsende Städte sind Kristallisationspunkte gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Entwicklungen, in denen sich ökonomische Innovationen und technische Errungenschaften ebenso abzeichnen wie soziale Polarisierungen und ökologische Krisen. Globale Entwicklungen und urbane Trends interdisziplinär zu betrachten ist wesentlich, um gesellschaftliche Bedingungen und Perspektiven zu reflektieren und politische Alternativen entwickeln zu können.

ArbeiterInnenviertel im Fokus
Im Mittelpunkt der Tagung stehen die in der Industrialisierung entstandenen Arbeiter*innenviertel, die in wachsenden Städten gegenwärtig besonderen Dynamiken unterliegen und für die lokale Bevölkerung mit vielfältigen Herausforderungen verbunden sind. Die Zunahme städtischer Bevölkerung, Polarisierungen des Arbeitsmarktes, Aufwertungen des Stadtzentrums, Verknappungen von Wohnraum oder begrenzte städtische Budgets und Flächenkapazitäten führen unter anderem dazu, dass die häufig peripherisierten Quartiere des modernen Prekariats zu zentralen Zielgebieten der Stadtentwicklung und staatlicher Politiken werden.
Ziel ist es, aktuelle Forschungsergebnisse zu diskutieren, gegenwärtige Herausforderungen zu bestimmen und zur nachhaltigen Entwicklung dieser Quartiere beizutragen.

Keynote SpeakerInnen
Dr.in Marie Glaser, Leiterin ETH Wohnforum – ETH Case
Prof.in Dr.in Susanne Heeg, Professorin für Geographische Stadtforschung, Goethe Universität Frankfurt am Main
Prof.in Dr.in Felicitas Hillmann, Professorin für Transformation städtischer Räume im internationalen Kontext, Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung / TU Berlin
Prof. Dr. Ali Madanipour, Professor für Urban Design, Newcastle University
Prof. Dr. Christoph Reinprecht, Professor für Soziologie, Universität Wien

Forschungsthemen und –perspektiven
Die Tagung fokussiert auf Transformationsprozesse in acht Themengruppen, zu denen der fachliche Diskurs geführt und innovative Projekte diskutiert werden sollen.
1. Soziale Ungleichheiten, Identitäten und urbane Diversität
2. Ökonomische Transformationen und soziale Stadtpolitiken
3. Gesundheit, Lebensphasen und demographische Entwicklung
4. Nachverdichtung, soziale Infrastruktur und Soziale Räume
5. Stadtplanung, urbane Qualitäten und Partizipation
6. Architektur, neue urbane (Wohn)Formen und leistbares Wohnen
7. Erneuerbare Energien, Photonik, Energieeffizienz und nachhaltige Sanierung
8. Zukunft urbaner Mobilität und innovativer Verkehrsplanung

Tagungsorganisation
Wissenschaftliche Arbeitsgruppe „Lebensqualität urbaner Räume“ der FH Campus Wien

Department Bauen und Gestalten
Isabel Glogar, Ana-Maria Simionovici, Edmund Spitzenberger

Department Gesundheitswissenschaften
Angelika Eder, Peter Putz

Department Soziales
Andreas Bengesser, Marc Diebäcker, Christoph Stoik

Department Technik
Markus Wellenzohn

Akademische Hochschulentwicklung im Rahmen des Projekts
„WienerWissensWelt“-Trendradar für Markt und Wirtschaft
Susanna Boldrino, Petra Zeiller-Vesely

Die Tagung findet im Zuge des Projekts „WienerWissensWelt“-Trendradar für Markt und Wissenschaft, gefördert von der Stadt Wien (MA 23), zum Aufbau einer Wissendrehscheibe statt.

INUAS Internationales Netzwerk von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften
Katharina Kloser
(FH Campus Wien, Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften)

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