Sonntag, 2. Februar 2014

Wissenschaftlicher Austausch El Salvador – Österreich

Im Rahmen des appear-Programms des OEADs durfte ich, gemeinsam mit Elfi Fröschl und unter der Leitung von Eva Klawatsch-Treitl El Salvador besuchen und die Soziale Arbeit, sowie das Studium der Sozialen Arbeit kennen lernen. Die Hochschulkooperation zwischen der Unversidad Luterana Salvadoreña (ULS) und des FH Campus Wien, Bachelor-Studiengang „Soziale Arbeit“ hat zum Ziel, in Bezug auf die Lehre in der Sozialen Arbeit voneinander zu lernen. Das Projekt nahm dabei folgende Themen in den Blick: „Gemeinwesenarbeit“ in El Salvador und in Österreich, „häusliche Gewalt“ in beiden Ländern und studentische Forschung im Rahmen des Studiums. Besonders beeindruckend war, wie unglaublich engagiert die Kolleg_innen, insbesondere unsere Ansprechpartnerin auf der ULS, Eneyda Arteaga und die Student_innen sich ins Projekt eingebracht haben.

Die Studierenden haben im Rahmen ihrer Praktikas Projekte zu unterschiedlichen Themen und in unterschiedlichen Gebieten in El Salvador in Stadt und Land entwickelt und durchgeführt. Dabei gingen sie systematisch, zuerst analytisch vor, um dann die Projekte entwickeln und umsetzen zu können. Sie beschäftigten sich mit Wohnungslosigkeit in San Salvador, mit der demokratischen Organisation einer ganzen Siedlung, mit Empowerment von Frauen und u.a. mit der Bedrohung einer Siedlung durch Hochwasser.
An diesen Beispielen wird das Verständnis der ULS zu Sozialer Arbeit bzw. Gemeinwesenarbeit deutlich. Ausgehend von konkreten Fragestellungen von Menschen, geht es darum, das diese ihre Interessen artikulieren und organisieren können. Durch die Veröffentlichung dieser Interessen, werden sie vergesellschaftet. Es geht nicht nur darum, dass Menschen sich zusammenschließen, um die individuelle Lebenssituation bzw. die Lebenssituation des Gemeinwesens zu verbessern, sondern daraus auch Forderungen für die Entwicklung des Sozialstaats abzuleiten und in die politische Diskussion bis zur Gesetzgebung einzubringen (z.B. für ein Gewaltschutzgesetz). Die ULS verschreibt sich dabei den sozialen Wandel – durchaus im interdisziplinären Sinn der unterschiedlichen Studiengängen: http://uls.edu.sv/

Ein wesentlicher Aspekt der Kooperation war es, eine gemeinsame Sprache zu finden. Es stellte sich die Frage, wie Soziale Arbeit in El Salvador im Vergleich zu Österreich verstanden wird. Dieser Diskurs kann nur geführt werden, wenn der jeweilige gesellschaftliche Kontext auch betrachtet wird.
Zu dieser Fragestellung haben Student_innen der ULS eine systematische Literaturarbeit unter Anleitung von Eneyda Arteaga durchgeführt. Tatsächlich zeigen sich Parallelitäten in Bezug auf das theoretische Verständnis von El Salvador und dem deutschsprachigen Raum – aber auch große Unterschiede. Auf den ersten Blick fällt auf, dass die international gültigen Standards, wie die internationale Definition der IFSW (International Federation of Social Workers) , und auch die Grundlagen des professionellen Handelns (Einzelfallhilfe, Arbeit mit Gruppen und mit dem Gemeinwesen), wichtige Bezugspunkte sind. Die Soziale Arbeit in El Salvador ist in Bezug auf ihr theoretisches Verständnis stark von den USA beeinflusst (z.B. Mary Richmond und Murray Ross). Andererseits gibt es Einfluss v.a. aus Südamerika (u.a. Paulo Freire und Fals Borda). Eine Systematisierung der Lehre der Sozialen Arbeit für El Salvador wurde im Rahmen der internationalen Tagung 22.1. - 24.1.2014 auf der ULS insbesondere durch die Arbeit von Eneyda Arteaga und ihrer Student__innen vorgenommen – was überaus bemerkenswert war. Diese Tagung war die erste Tagung im Rahmen der Sozialen Arbeit in El Salvador seit Jahrzehnten. Die ULS hat dadurch einen bedeutenden Einfluss auf den wissenschaftlichen Diskurs zu Sozialer Arbeit in El Salvador eingenommen. Die Tagung wurde dokumentiert: http://uls.edu.sv/trabajosocial/
Eine weitere Auseinandersetzung mit der Theorie und der Praxis der Sozialen Arbeit in El Salvador, im Vergleich zu Österreich wird im weiteren Verlauf des Projekts statt finden. Im Mai wird eine Delegation von Kolleg_innen aus El Salvador nach Wien kommen und eine öffentliche Tagung organisiert.

Wirklich beeindruckt hat mich die Kraft der Menschen in El Salvador. Das Land hat einen sehr langen Bürgerkrieg und jahrzehntelange Unterdrückung und Verfolgung von Widerstand hinter sich. Eine Allianz von Großgrundbesitzern, Militärs und der USA haben die ökonomische und soziale Ungleichheit mit brutalsten Mitteln (Morde, Entführungen, Folter) aufrecht erhalten. Aber es ist einfach unglaublich, wie stark die Menschen sich hier gewehrt haben und das immer noch tun. Sie haben dich im Rahmen der linksgerichteten FMLN zusammengeschlossen, bewaffneten und politischen Widerstand geleistet. Inzwischen findet der Kampf unbewaffnet statt – und am Sonntag, 2.2 (heute!). finden Präsidentschaftswahlen statt. Die rechtsgerichtete Allianz ARENA ist nach wie vor politisch tätig und sogar zweitstärkste Kraft im Land. Mit Spannung ist das Ergebnis der Wahl also abzuwarten.


http://www.appear.at/appear_infos/

Dienstag, 22. Oktober 2013

Präsentation Handbuch GWA in Wien

Am Mo, 2.12.2013, 10.00-13.00
findet am FH Campus Wien, Favoritenstraße 226, 1100 Wien
die Präsentation unseres Handbuchs Gemeinwesenarbeit mit Sabine Stövesand statt!
Wir freuen uns sehr auf Ihr/Euer Kommen!
Das Detailprogramm folgt in Kürze.


http://www.budrich-verlag.de/

Samstag, 19. Oktober 2013

Öffentlicher Raum für ökonomische Interessen oder für Alle?

Es ist in Wien leider immer öfter zu beobachten, dass sich ökonomische gegen menschliche Bedürfnisse durchsetzen, wenn es um den öffentlichen Raum geht. Die Menschen (Wohnungslose, Drogenkranke, Bettler_innen, Sexarbeiter_innen, ...) verschwinden ja nicht, sondern werden von Orten verdrängt, an denen Geschäfte gemacht werden sollen, um an anderen Orten wieder aufzutauchen - verteilt in ganz Wien und im Park um die Ecke. Dabei ist gerade der zentrale städtische öffentliche Raum, der von allen genutzt, der weniger wohnortnah ist, der ein Verkehrsknotenpunkt ist und von der Allgemeinheit bezahlt wird, der Raum, der häufig besonders geeignet für marginalisierte Menschen ist. Er bietet Schutz, und ist ja konzipiert, um von den unterschiedlichsten Menschen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen genutzt werden kann. Hier bildet sich die Vielfalt und Widersprüchlichkeit einer wachsenden und "globalen" Stadt ab. Er wird nicht von der Allgemeinheit bezahlt, damit Private ökonomische Gewinne erzielen können.
Erstaunlich dabei ist, dass sich die politischen Kräfte dabei nicht gegen die ökonomischen durchsetzen können, v.a. weil die Rechnung der Verdrängung ja nicht nur die Allgemeinheit zahlen muss, sondern auch die Politik. Die Armut wird durch die Vertreibung ja nicht versteckt (außer vielleicht vor Touristen), sondern nur überallhin verteilt.
Glücklicherweise gibt es aber auch politische Kräfte, die explizit darauf verweisen, dass der öffentliche Raum besonders denen erhalten bleiben muss, die besonders auf ihn angewiesen sind, die sonste wenig Raum haben - darauf verweist Leitbild für den öffentlichen Raum
( http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/strategien/freiraum-stadtraum-wien.html ), oder die Studie "Planen - aber sicher!
( http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/b008269.html ), das Mission Statement und Glossar für Soziale Arbeit
( http://www.sozialraum.de/soziale-arbeit-im-oeffentlichen-raum-glossar.php ). Das aber hat nur Wirksamkeit, wenn immer wieder neu darauf hingewisen wird, wie kurzsichtig eine Verdrängungspolitik ist. Daher danke für diese fb-Gruppe:
https://www.facebook.com/wienerstadtpark?hc_location=stream
Christoph Stoik

Sonntag, 28. Juli 2013

Mit Rolf Schwendter ist ein kritischer Geist der GWA gestorben.

Vor einer Woche ist Rolf Schwendter gestorben.

http://derstandard.at/1373513369502/Autor-Rolf-Schwendter-gestorben

Seinen kritischen Geist hat er auch in den Diskurs zu GWA eingebracht, beispielsweise:

Schwendter, Rolf: Alternative Ökonomie und Gemeinwesenarbeit. In: Klöck, Tilo (Hg.): Solidarische Ökonomie und Empowerment. Neu-Ulm 1998

Schwendter, Rolf: Gemeinwesenarbeit und "bürgerschaftliches Engagement". Assoziationen zu einer gesellschaftlichen Entwicklung. In: Roessler, Marianne; Schnee, Renate; Spitzy, Christine; Stoik, Christoph (Hg.): Gemeinwesenarbeit. Bürgerschaftliches Engagement. Eine Abgrenzung. Wien, 2000

Besonders bemerkenswert sind auch seine Arbeiten zu Subkultur und Radikaldmeokratie.

Seine kritischer Geist wird nicht nur im Diskurs um GWA fehlen.

Sonntag, 26. Mai 2013

Handbuch Gemeinwesenarbeit

Liebe Kolleg_innen,

endlich haben wir es geschafft!
unser "Handbuch Gemeinwesenarbeit" ist erschienen:

Sabine Stövesand, Christoph Stoik, Ueli Troxler (Hrsg.):

Handbuch Gemeinwesenarbeit

Traditionen und Positionen,Konzepte und Methoden
Deutschland – Schweiz – Österreich

2013. 457 Seiten. Kart.
39,90 € (D), 41,10 € (A)
ISBN 978-3-86649-411-4

www.budrich-verlag.de


ich freu mich sehr! auch auf weiterführenden Diskurs!
liebe grüße, christoph stoik

GWA Tagung Strobl 11/2013

Liebe Kolleg_innen!

bitte vormerken: die nächte Tagung "Gemeinwesenarbeit" in Strobl findet von 07. bis 09. November 2013 statt.

liebe Grüße, christoph stoik



)) Aktivierung im Gemeinwesen. Ein kritischer Blick
) Tagung Gemeinwesenarbeit – community development

Was ist das Aktive im Gemeinwesen? Was lässt Communities entstehen, wie entwickelt sich die innere Ordnung und wie werden die verschiedenen Interessen ausgeglichen?

Es ist kennzeichnend für soziale Systeme, dass sie unterschiedlichen Entscheidungsprozessen und Gestaltungskräften unterliegen. Unterschiedliche Interessen, getragen von unterschiedlichen Weltbildern und Haltungen werden wirksam. Aktivitäten verschiedener Beteiligter setzen Impulse. Oft sind es die etablierte Kräfte, die ihre Absichten umsetzen. Oft sind es Betroffene, die sich einmischen und auf die Suche nach Lösungen für sich und das Gemeinwesen gehen. Einmal zu Beteiligten in der Gestaltung der Communities geworden, entdecken sie ihre Macht oder Ohnmacht, engagieren sich noch mehr oder steigen aus. Die Beschäftigung mit dem Thema, das den Anstoß gibt, verändert Blickwinkel. Im Tun werden die Karten oft neu gemischt und die Landkarten neu gezeichnet.
In einem offenen Prozess, der durch Fallbeispiele und Theorieinputs unterstützt wird, wollen wir uns bei der diesjährigen Tagung dem Thema „Aktivierung“ widmen. Was gibt den Anstoß für Aktivitäten im Gemeinwesen? Von welcher Energie werden diese getragen?
Ob der Anstoß für die Aktivitäten „bottom up oder top down“ passiert, ist nicht so relevant. Es geht vielmehr darum nach neuen Lösungen, getragen von allen Beteiligten, zu suchen. Vielleicht erweitern sich unsere Blickwinkel und es gelingt noch ein bisschen besser von der eigennützigen Betrachtung in eine gesamtgesellschaftliche zu gelangen. Vielleicht ist „inside out“ and „outside in“ angebracht, vielleicht auch ganz was anderes.
Wir freuen uns auf Ihr Mitwirken bei der Suche nach dem, was angebracht ist.
Termin: 07.November 2013, 14:00 Uhr - 09.November 2013, 18:00 Uhr
Zielgruppe:
MitarbeiterInnen der Erwachsenenbildung, der Sozial-, Kultur- und Gemeinwesenarbeit sowie aus Regionalpolitik und Verwaltung

Veranstalter:
Arbeitsgemeinschaft Gemeinwesenarbeit

Referentin: Sandra Landhäußer

Leitung:
Christian Kloyber, Christian Ocenasek, bifeb)

kein Tagungsbeitrag

Die Arbeitsgemeinschaft Gemeinwesenarbeit veranstaltet seit 1979 jährlich eine Tagung zu gesellschaftlich relevanten Themen am bifeb).

Sonntag, 16. Dezember 2012

Glossar für Soziale Arbeit im öffentlichen Raum

Einladung:

(Marginalisierte) Menschen im öffentlichen Raum: Unterstützung und Vermittlung

Das Glossar „Soziale Arbeit im öffentlichen Raum“ als Beispiel der Zusammenarbeit zwischen Fachhochschule, Praxis und Politik

ZEIT: Mittwoch, 23.01.2013, 9:00 – 12:00 Uhr
ORT: FH Campus Wien, Favoritenstraße 226, 1100 Wien


Das Glossar „Soziale Arbeit im öffentlichen Raum“ wurde vom Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit am FH Campus Wien im Auftrag der Stadt Wien erstellt. Es klärt die Positionierung der Sozialen Arbeit im öffentlichen Raum in Abgrenzung zu Ordnungsdiensten. Außerdem dient das Glossar Einrichtungen in fünf Geschäftsgruppen der Stadt Wien - von der aufsuchenden Sozialen Arbeit, über die offene Kinder und Jugendarbeit bis zur Gemeinwesenarbeit - zur Begriffsklärung und fachlichen Orientierung. Es stellt eine fachliche und politische Positionierung zur Sozialen Arbeit im öffentlichen Raum dar.

Neben der inhaltlichen Vorstellung des Glossars und dessen Bedeutung für die einzelnen Geschäftsgruppen, wird auch die Entstehung dieser Arbeitsgrundlage vorgestellt und diskutiert: als Beispiel einer Zusammenarbeit zwischen Politik, Praxis und Fachhochschule.

Bei der Veranstaltung werden Stefan Almer (MA 17 Diversität und Integration), Karl Ceplak (MA 13 Landesjugendreferent), Michael Dressel (Sucht- und Drogenkoordination Wien), Petra Engelmann (Gebietsbetreuung Stadterneuerung), Jutta Kleedorfer (MA18 Mehrfachnutzung), Tove Raiby (wohnpartner Nachbarschaftsservice im Wr. Gemeindebau), Richard Krisch und Christoph Stoik (beide FH Campus Wien), sowie Tanja Wehsely (Landtagsabgeordnete, Koordination und Leitung Beratungsgruppe, Initiatorin des Glossars) vertreten sein.

Moderiert wird die Veranstaltung von Eva Klawatsch-Treitl(FH Campus Wien).

Mittwoch, 7. März 2012

Call for Projects GWA Tagung 2012

Die nächste GWA-Tagung in Strobl wird vorbereitet und soll dieses Jahr besonders im Zeichen von konkreten Projekten stehen:

Call for Projects | für die Tagung GWA 2012
Gesellschaft hinterfragen – verändern, gestalten.
Community development | Gemeinwesenarbeit.
Beispiele/Diskussionen/Standpunkte/Erfahrungen
vom 8. – 10. November 2012
am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung, bifeb)

nähere Inos:

http://www.gemeinwesenarbeit.at/2012/03/coming-up-soon-call-for-projects-tagung-gwa-2012/

Frist für die Einreichung: 29. April 2012

Sonntag, 13. November 2011

Potenzial für eine kritische Fachöffentlichkeit

Die Diskussion „Stadtraum – Kontrolle – Soziale Arbeit“ am 7.11.11 im Depot in Wien, veranstaltet von KRISO, Kritische Soziale Arbeit war ein starkes Lebenszeichen für eine kritische Fach-Öffentlichkeit. Eingeleitet durch Inputs von Ellen Bareis von der FH Ludwigshafen am Rhein und Marc Diebäcker, von kriSo, sowie vom FH Campus Wien kam es zu einer lebhaften Diskussion über die Aufgabe der Sozialen Arbeit im öffentlichen Raum. Deutlich wurde dabei, dass es ständige Reflexion braucht, um Kontrollfunktionen nicht unkritisch zu übernehmen. Einerseits wurde anerkannt, dass Soziale Arbeit Kontrollfunktionen im Rahmen eines Sozialstaats zwar übernimmt, aber sich auch immer die Frage stellt, zu welchen Schutz bzw. zu welchen Nachteil das Handeln im Rahmen der Sozialen Arbeit führt. Die Diskussionsteilnehmer_innen waren sich weitgehend einig, dass Soziale Arbeit nicht die Aufgabe hat, Regeln durchzusetzen, sondern die Menschen unterstützen muss, die besonderen Anspruch auf den öffentlichen Raum haben und besonderen Schutz benötigen. Viele Projekte im öffentlichen Raum sind allerdings aus abweichender Motivation entstanden. Die Öffentlichkeitsarbeit beispielsweise zu „fairplay“ oder „wohnpartner“ weicht daher teilweise stark von der Praxis der Projekte ab. Während bei diesen Projekten parteiliches, unterstützendes und vermittelndes Handeln praktiziert wird, wird in der Öffentlichkeit die kontrollierende Funktion vermittelt. Ähnlich dürfte die Situation auch bei „sam“ liegen. Aufgabe einer Fachöffentlichkeit müsse es daher sein, die Praxis der Sozialen Arbeit im öffentlichen Raum differenziert darzustellen. Das zeige sich auch rund um die neuen Prostitutionsgesetzen, zu denen es kaum breite differenzierte öffentliche Diskussionen gab. Die Veranstaltung im Depot hat allerdings eindrücklich gezeigt, dass Potenzial für eine kritische und differenzierte Fachöffentlichkeit in Wien besteht, was auch der Gast aus Ludwigshafen, Ellen Bareis beeindruckt hat – immerhin waren alle Sitzplätze besetzt und das Depot war voll.

http://www.kriso.at/index.php?id=49

GWA-Tagung in Strobl

Unter dem Titel „in welcher Gesellschaft wollen wir leben“ fand am 2.-4.11.11 die alljährliche Tagung zu Gemeinwesenarbeit im Bundesinstitut für Erwachsenenbildung in Strobl statt. Mehr als 50 Teilnehmer_innen setzten sich darüber auseinander, woraufhin Gemeinwesenarbeit wirksam sein soll. Dabei wurde reflektiert, welche Gesellschaftsvorstellungen handlungsanleitend sein könnten. Deutlich wurde eine grundsätzlich kritische Haltung zum Kapitalismus vieler Teilnehmer_innen und eine Forderung der Stärkung der Demokratie. So gehe es tatsächlich um Veränderungsprozesse in einer ungerechten Gesellschaft. GWA müsse daher auch eng mit sozialen Bewegungen verknüpft sein. Vielfach wurde vertreten, dass GWA ein Handeln sei, das kollektive Reflexions- und Emanzipationsprozesse befördert. Dabei kann GWA nur ein kritischer und diskursiven Prozess zur Folge haben, weil es einerseits um Selbstbestimmung, anderseits um Gemeinwohl geht. GWA unterstützt somit Aushandlungsprozesse, fördert den Konflikt und Diskurs. Während über diese Grundbegriffe weitgehend Einigung herrschte (Gemeinwohl, kollektive Reflexion, Emanzipation, Demokratie), stellte sich heraus, dass die konkrete Umsetzung weiteren Diskurs benötigt. Anregungen gab aus der Perspektive der feministischen Ökonomie ebenso, wie aus der Perspektive einer partizipativen Demokratie, einem ökologischen Leben und aus der Perspektive emanzipativer Lernprozesse.
Details zu den Inputs und zum Programm, sowie demnächst auch Dokumentation:
http://www.gemeinwesenarbeit.at/tagung-2011/

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