Alkoholverkaufsverbot am Praterstern

Marc Diebäcker und Christoph Stoik, beide Dozenten am FH Campus Wien zu politischen Überlegungen eines Alkoholverbots am Praterstern:
Alkoholverbote im öffentlichen Raum richten sich letztendlich gegen Menschen, die von gesellschaftlicher Ausgrenzung betroffen sind. Sie stellen europaweit ein ordnungspolitisches Instrument dar, marginalisierte Menschen in öffentlichen Räumen zu regulieren, zu normieren und bei Verstößen über Ordnungsstrafen zu kriminalisieren. Daher ist diese Maßnahme strikt abzulehnen.
Die Stadt Wien hat viele andere Mittel mit menschlichen Armuts- und Notlagen im öffentlichen Raum umzugehen. Die gut funktionierenden Angebote aufsuchender Sozialer Arbeit der Sucht- oder Wohnungslosenhilfe sowie spezifische Streetworkprojekte sind wesentliche Schnittstelle zu Unterstützungsleistungen und stellen Überlebenshilfen bereit.
Zugleich halten wir fest: der öffentliche Raum ist für alle Menschen dieser Stadt als Ort gesellschaftlicher Vielfalt und Teilhabe zu sichern, insbesondere für marginalisierte Personen und Gruppen, die aufgrund ihrer prekären Lebenssituation auf diesen besonders angewiesen oder verwiesen sind. Alkoholverbote lösen keine gesellschaftlich produzierten Problemlagen, sondern verschärfen massiv die Lebenssituation der von Ausgrenzung Betroffenen.

Reaktion auf:
https://www.w24.at/Nachrichten/240210
(W24, 01.02.2016)

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