GWA als eine Antwort auf Rechtspopulismus

Das Wiener Wahlergebnis kann aus gemeinwesenorientierter Sicht so gedeutet werden: In „unsicheren“ Zeiten (digitale globale Marktwirtschaft), in denen sich die Anforderungen an Staat, Demokratie und die einzelnen Menschen stark verändern, müssen Formen gefunden werden, in denen Menschen ihre Verunsicherungen formulieren können. Während der Rechtspopulismus ein Interesse daran hat, dass Menschen sich unsicher fühlen, damit einfache Lösungen versprochen werden können, stellen sich die Bedürfnisse der Menschen immer differenzierter dar. Folgedessen besteht die Notwendigkeit, spezifische Arrangements zu schaffen, in denen die Menschen unterschiedlicher Milieus gezielt angesprochen werden können. Die Involvierung und Teilhabe von Menschen könnte somit ein längerfristiges Gegenprogramm zum Rechtspopulismus darstellen. Gemeinwesenorientierte Kommunikations-, Beteiligungs- und Aushandlungsprozesse stellen dabei niederschwellige Bildungsprozesse dar. Diese Prozesse müssten sich sozialräumlich und milieuspezifisch sehr unterschiedlich darstellen (es macht z.B. einen Unterschied, alteingesessene Gemeindebau-BewohnerInnen in einer Stadtrandsiedlung zu involvieren, oder „die Mittelschicht“ einer Genossenschaftsanlage im innerstädtischen Bereich ... - siehe dazu auch den Beitrag von Joseph Gepp im Falter 42/10).
Betont werden muss an dieser Stelle, dass GWA (oder sozialräumlich-milieuspezifische Kommunikationsangebote) sicher nicht alle Probleme in einer sich wandelnden Stadt lösen, sondern nur einen Beitrag leisten kann. Die milieuspezifische Intensivierung von Bildungsangeboten wird es genauso brauchen, wie die Sicherung der sozialen Sicherungssysteme.

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