Dienstag, 1. September 2009

Wiener Wohnen - Busse

Wie z.B. in der Presse vom 29.8.09 berichtet, ist Wiener Wohnen inzwischen mit zwei Bussen in den Gemeindebauten unterwegs („Mobile Kundenbetreuungszentren“).

Das ist als wichtiger Schritt in die richtige Richtung zu bewerten, denn damit wendet sich Wiener Wohnen ihren MieterInnen wieder verstärkt zu. Offen bleibt, ob zwei Busse reichen werden, sich den BewohnerInnen ausreichend zuzuwenden.

Und es ist davon auszugehen, dass die MitarbeiterInnen von Wiener Wohnen auch mit viel Frustration und Aggression konfrontiert werden – eine gezielte Unterstützung und Ausbildung der MitarbeiterInnen, um damit besser umzugehen, wird wohl hilfreich sein. So wird es nicht nur darum gehen, dass die MitarbeiterInnen von Wiener Wohnen sich offensiver den Anliegen zuwenden und diese rasch bearbeiten, sondern auch, dass sie kontinuierlich und wertschätzend mit den BewohnerInnen kommunizieren, was nicht immer leicht fallen dürfte.

Wesentlich dabei ist, dass erkannt wird, dass Wiener Wohnen offensiver kommunizieren muss, auch wenn die Einrichtung wohnpartner (bisher Gebietsbetreuungen) verstärkt kommunikativ im Gemeindebau tätig sein wird. Denn die Aufgabenstellungen dieser beiden Einrichtungen sind ganz unterschiedliche – während die Gebietsbetreuungen/wohnpartner eher unterstützende und vermittelnde Aufgaben haben, muss Wiener Wohnen als Verwaltung mit „ihren“ MieterInnen kommunizieren.

Freitag, 21. August 2009

Veranstaltung in Mannheim

interessante Veranstaltung in Mannheim mit begrenzter TeilnehmerInnenanzahl:

Workshop "Stadtteilmanagement im internationalen Quartier - Modelle, Profile, Qualifikation und interkulturelle Kompetenz".

Der eintägige Workshop des Praxisnetzwerks "Zuwanderer in der Stadt" findet am 24. September 2009 in Mannheim statt.

http://www.zuwanderer-in-der-stadt.de/

Freitag, 14. August 2009

Kremser Vorfall und Stadtteile in Medien

Anlässlich des Vorfalls in einem Kremser Supermarkt mit Todesfolgen für einen Jugendlichen, entdecken die Medien die „benachteiligten Stadtteile“ mal wieder – immer mit der gleichen Problematik: Einerseits wird strukturell bedingte soziale Ungleichheit , die sich in Städten der spätkapitalistischen Gesellschaft eben auch räumlich-territorial in Stadtteilen abbilden, sichtbar. Andererseits kommt es über die Berichterstattung auch zu eindimensionalen Bildern, einseitigen Schuldzuweisungen an die BewohnerInnen und Stigmatisierung ganzer BewohnerInnengruppen.

Zu beobachten ist aber auch, dass manche Medien - bei problematischen Schlagzeilen – um eine ausgewogener Berichterstattung mehr oder weniger bemüht sind – siehe z.B. Kurier v. 13.8.09, in dem auch Kollege Christoph Reinprecht zu Wort kommt.
Interessant aber auch der Wortbeitrag von Peter Nöbauer, Leiter der mobilen Jugendarbeit in Favoriten, der die Prozesshaftigkeit des Konflikts Jugendliche – Polizei beleuchtet hat.

Aber auch abseits von tagesaktuellen und sommerloch-bedingten Berichterstattung findet in den Medien eine Auseinandersetzung zur „sozialen Stadt“ statt, wie im Wissenschaftsmagazin der „Die Zeit“: „ZEITWISSEN“, August/September 09.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Guerilla Gardening im Standard

Beitrag über Guerilla Gardening u.a. am Schöpfwerk im Standard - mit ein paar interessanten links:

http://derstandard.at/fs/1246541688258/Aus-unserer-Sicht-ist-das-kein-Vandalismus

http://www.guerrillagardening.org/

http://gruenewelle.org/index_de.html

http://www.lebinhernals.at/projekte/aktuell/Willkommen+im+Salon+Bl%C3%BCmchen!/1

Dienstag, 28. Juli 2009

"Die Rathauszocker"

Interessanter Beitrag in der Zeit Nr. 30 vom 16.7.09:

http://www.zeit.de/2009/30/DOS-Swap

über Cross-Border-Leasing-Geschäfte in deutschen Kommunen und dem Tiroler Markus Wilhelm, der (geheimgehaltene) Verträge veröffentlicht hat:

http://www.dietiwag.at/

Wie schauts eigentlich mit den Wiener Cross-Boder-Leasing-Geschäften aus?

Dienstag, 14. Juli 2009

Gemeindebau „am Schauplatz“ (12.6.09)

Wenn auch verspätet , soll zu Dokumentationszwecken hier der Schauplatz-Beitrag („Oh du mein Nachbar“ im ORF am 12.06.2009,
http://tv.orf.at/program/orf2/20090612/455903401/265563/ )
kurz kommentiert sein, da dazu doch einiges Grundsätzliches gesagt werden kann:

1. Förderung der Selbstverantwortung vs. Ordnungshüter
Das Beispiel im Beitrag aus dem George Washington Hof zeigt, wie es gehen kann: ein lebensweltnaher Ansatz, bei dem v.a. auf den Dialog gesetzt wird, und die Handlungskompetenzen der BewohnerInnen gestärkt und gefördert wird, kann dazu führen, dass neue Kommunikationsstrukturen geschaffen werden, in dessen Rahmen Konflikte auch konstruktiver bearbeitbar sind.

Die Darstellung von „nightwatch“ zeigt, welche Fehlentwicklungen es geben könnte: Es ist absurd zu meinen, dass professionelle soziale Arbeit zuständig dafür sein kann, Regeln des Zusammenlebens zu kontrollieren, indem in jedem Hof in Wien zwei „nightwatcher“ abgestellt werden. Die Botschaft an die BewohnerInnen ist höchst problematisch: Es wird signalisiert, dass professionelle Menschen zuständig für die Konfliktregelungen sind, anstatt die Eigenkompetenz der BewohnerInnen zu unterstützen. Die BewohnerInnen werden nahezu dazu angeregt, sich mit Beschwerden an die „nightwatcher“ zu wenden, anstatt selbst Verantwortung zu übernehmen. Abgesehen davon, dass diese Vorgehensweise ineffizient ist (für jeden Gemeindebau zwei nigthwatcher), stellt sich die Frage nach der Ausrichtung und der Vision dieser Maßnahme und das gesellschaftliche Weltbild dahinter. Die Gebietsbetreuung sollte m.E. vielmehr die Aufgabe haben, die BewohnerInnen dabei zu unterstützen, Regeln und Ordnungen miteinander zu kommunizieren, diese gemeinsam auszuhandeln, und das Zusammenleben so zu unterstützen, dass es von möglichst vielen mitgetragen werden kann.

2. Medien und Gemeindebau
Es ist davon auszugehen, dass der Wiener Gemeindebau in den nächsten Monaten erhöhte Aufmerksamkeit erhalten wird – von politischen Parteien und von Medien. Der Schauplatz-Beitrag zeigt, dass dabei viel Porzellan zerschlagen werden kann:

Auf der persönlichen Ebene lassen sich Menschen dazu hinreißen, sich vor der Kamera auf eine Art zu verhalten, die sie am nächsten Tag wieder bereuen. Im Unterschied zu den JournalistInnen müssen die BewohnerInnen am nächsten Tag mit dieser Situation „im Hof“ wieder umgehen können.

Die Gefahr der Stigmatisierung des gesamten Wiener Gemeindebaus und damit ihrer BewohnerInnen erhöht sich. Wenn der Schauplatz-Beitrag von 12.6.09 auch relativ differenziert war, weil unterschiedliche Bilder von Gemeindebau transportiert worden sind, ist eher davon auszugehen, dass ein einseitiger Bild verstärkt gezeichnet werden wird.

Daher ist es notwendig eine professionelle Medienarbeit seitens der Einrichtung zu entwickeln, die auch die kleinräumigen Besonderheiten berücksichtigen.

Samstag, 30. Mai 2009

parteipolitische Instrumentalisierung

Am Beispiel der BI Dammstraße wird das Thema parteipolitische Instrumentalisierung von BürgerInnen-Bewegungen in besonderer Weise virulent. Die Instrumentalisierung durch die FPÖ nimmt bei diesem Fall eine unerträgliches Ausmaß an. Nachvollziehbare BewohnerInnen-Interessen werden für eine einseitige Hetze gegen eine Religionsgemeinschaft aus rein parteipolitischen Kalkül heraus genutzt, die aus historischen und menschenrechtlichen Gründen zutiefst abzulehnen ist. Gegen diese Menschenhetze braucht es eine klare Abgrenzung seitens sozialer Bewegungen ebenso, wie derer, die professionell mit Bürgerengagement zu tun haben, wie Gemeinwesen- und StadtteilarbeiterInnen.

Abgesehen von der Abgrenzung von dieser menschenverachtenden parteipolitischen Instrumentalisierung, sollte dieses Beispiel eine Diskussion in Gang setzen, wie sich Parteien bei der Instrumentalisierung von BürgerInnen-Engagement verhalten sollen. Natürlich macht es Sinn, dass politische Parteien Themen aus den sozialen Bewegungen in ihre Politik aufnehmen. Die Unterwanderung von Initiativen und BürgerInnengruppen durch die Parteipolitik muss aber behindert werden. Es kann nicht sein, dass die Instrumentalisierung durch die FPÖ kritisiert wird, und andere Parteien aus der Kritik herauszunehmen. Für die Wiener Gemeinwesen- und Stadtteilarbeit stellt sich die Frage, wie Parteipolitik z.B. mit LA21-Prozessen umzugehen haben, oder mit dem Instrument der MieterInnen-Vertretung. Meines Erachtens sollte in Wien ein Grundkonsens erzielt werden, dass BewohnerInnen-Engagement nicht von Parteipolitik unterwandert und instrumentalisiert werden darf. Das bedarf einer breiten Diskussion, die permanent öffentlich geführt werden muss. Durch eine öffentlich geführt Diskussion besteht die Möglichkeit, parteipolitische Instrumentalisierung auch aufzudecken und öffentlich zu ächten. Es kann ja leider nicht davon ausgegangen werden, dass sich alle Parteien an eine Vereinbarung, einen Grundkonsens gegen Instrumentalisierung halten, vorausgesetzt ein solcher könnte geschaffen werden. Aber es könnten Grundregeln formuliert werden, quasi ein Charta, die die Kritik an Parteien stärken könnte.
Bei so einer Diskussion stellen sich natürlich viele Fragen, z.B.:
Wie kann damit umgegangen werden, dass betroffene BewohnerInnen gleichzeitig Parteimitglieder sind und sich für eigene Interessen z.B. in ihrem Wohngebiet einbringen?
Wer unterstützt kritische, widerständige BewohnerInnen-Interessen (unabhängige Fördertöpfe – statt Parteien-Unterstützungen)?
Wie können Themen aus sozialen Bewegungen in den parteipolitischen Diskurs einfließen, ohne dass eine einseitige Instrumentalisierung stattfindet?
Welche Rolle sollen dabei Gemeinwesen- und StadtteilarbeiterInnen spielen (vermittelnd – intermediär, emanzipatorisch – bildend, ...)?

Dieser weblog kann gerne genutzt werden, diese Diskussion zu beginnen!

Ergebnis der MieterInnen-Befragung

Nur fürs Archiv: Über
http://www.magwien.gv.at/wohnen/wienerwohnen/mieterbefragung-ergebnisse.html

sind die Ergebnisse der MieterInnen-Befragung im Wiener Gemeindebau abzurufen. Interessant (auch wenn Wissenschaftlichkeit der Befragung nicht gesichert ist), dabei ist, dass die Ergebnisse zeigen, dass nicht „von dem Gemeindebau“ geredet werden kann. Die Zufriedenheit vieler BewohnerInnen dürfte doch recht hoch sein. Problemlagen dürften je nach sozialräumlichen Bedingungen (Bevölkerungsstruktur, bauliche Bedingungen, Struktur des umliegenden Gebiets, etc.) doch sehr unterschiedlich sein – so ein möglicher Deutungsversuch.
Bedauerlich ist, dass leider nach wie vor eine tw. stigmatisierende Sprache gewählt wurde, wie „Vandalismus“ und „Jugendbanden“, die es in Wien bekanntlicherweise so gar nicht gibt. Damit wird ein Gefühl der Unsicherheit (und auch die Forderung nach videoüberwachung) eher geschürt.

Sonntag, 26. April 2009

Differenzierungen zur Videoüberwachung

Der unten genannte Link ist nicht mehr unter dieser Adresse zu finden, was erfreulich gedeutet werden könnte.

Dafür habe ich einen anderen link auf wien.gv gefunden, der sich differenziert mit dem Thema Videoüberwachung auseinandersetzt:

http://www.magwien.gv.at/stadtentwicklung/oeffentlicherraum/ueberwachterraum.htm

Und auch andernorts gab es Widerstand zur Videoüberwachung im Gemeindebau: Vor einer Woche, am 17.4.09 wurde von einer „Operation Gemeindebau“ zu einem Flashmob aufgerufen und ein Hof 5 Minuten von Menschen „überwacht“.

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